Dies ist die Internetseite der Georg-Friedrich-Einicke-Gesellschaft.
Die Gesellschaft wurde am 19. Februar 2013 in Göttingen gegründet.
Neben den großen und bekannten Komponisten haben auch heute weitgehend vergessene oder übersehene Komponisten mit ihrem Œvre zum kulturellen Erbe beigetragen. Diese Werke wieder ans Licht zu holen kann auch das heutige Musikleben bereichern. In der Göttinger Staats- und Universitätsbibliothek ist ein umfangreicher Bestand an Kantaten mitteldeutscher Kleinmeister des 18. Jahrhunderts vorhanden. Diesen und andere Schätze zu heben und bekannt zu machen, ist eine lohnende Aufgabe. Dieses zu befördern soll Aufgabe der Georg-Friedrich-Einicke-Gesellschaft, Göttingen sein. Der Bach-Schüler Georg Friedrich Einicke lebte 1710–1770 und war unter anderem Kantor in Nordhausen.
Aktive Mitglieder verpflichten sich, einmal jährlich an einer Aufführung mitzuwirken, die von der Georg-Friedrich-Einicke-Gesellschaft betrieben wird. Passive Mitglieder unterstützen mit ihrem finanziellen Beitrag die Zwecke der Georg-Friedrich-Einicke-Gesellschaft.
2025: Drei Konzerte mit Werken von Johann Cyriakus Kieling (1670 - 1727) und Zeitgenossen
Auch im Jahr 2025 werden wir wieder in Hardegsen, Göttingen und Stolberg/Harz musizieren. Es werden Werke von Johann Cyriakus Kieling (1670 - 1727) und Zeitgenossen aus der Sammlung Bösenrode, die in der Göttinger Staats- und Universitätsbibliothek liegt, zur Aufführung kommen.
Geplant sind folgende Termine:
19. September 2025 um 19 Uhr in der St. Mauritiuskirche in Hardegsen
20. September 2025 um 18 Uhr in der St. Albanikirche in Göttingen
21. September 2025 um 16 Uhr in der St. Martinikirche in Stolberg/Harz
Stolberg/Harz feiert im Jahr 2025 das Jubiläum Thomas Müntzer und 500 Jahre Bauernkrieg. Thomas Müntzer wurde 1489 in Stolberg/Harz geboren.
2023: Matthäuspassion von Johann Cyriakus Kieling (1670 - 1727):
Nachdem die Georg-Friedrich-Einicke-Gesellschaft bereits 2017 eine Kantate und 2016 eine Messe von Johann Cyriakus Kieling ediert und aufgeführt hat, wurde im Jahr 2019 mit der Matthäuspassion dieses Komponisten ein großes, abendfüllendes Werk ediert und das Notenmaterial verfügbar gemacht. Die Edition wurde von der Susanne und Gerd Litfin Stiftung gefördert. Die geplanten Aufführungen in den Jahren 2020 und 2021 wurden auf Grund der COVID-19-Pandemie und der Unwägbarkeit der Umstände, unter denen Konzerte stattfinden können, abgesagt und werden ins Jahr 2023 verschoben.
Aufführung am 1. April 2023 in St. Albani
Konzerte:
31. März 2023 um 19 Uhr in der St. Mauritiuskirche in Hardegsen
1. April 2023 um 18 Uhr in der St. Albanikirche in Göttingen
2. April 2023 um 16 Uhr in der St. Martinikirche in Stolberg/Harz
Stolberg/Harz und Hardegsen sind seit über 30 Jahren Partnerstädte
Ausführende:
Chor der Georg-Friedrich-Einicke-Gesellschaft
Göttinger Barockorchester
Marja Weyrauch (Sopran)
Gundula von Arnim (Alt)
Ferdinand Junghänel (Tenor; Evangelist)
Jürgen Orelly (Bass; Jesusworte)
Musikalische Leitung: Andreas Jedamzik
Johann Cyriakus Kieling (1670 - 1727) wurde in Bennungen geboren und war dort als Kantor tätig, bevor er über eine Station in Brücken 1701 das Kantorat in Stolberg/Harz übernahm. Dort verlieh man ihm 1712 den Titel "Hofkapellmeister". Seine Motetten und Kantaten stehen musikgeschichtlich an der Schwelle zur damals neuen sogenannten "madrigalischen Kantate", die für die Kirchenmusik des 18. Jahrhunderts prägend werden sollte. Sein umfangreichstes überliefertes Werk ist eine Matthäuspassion, die in der sogenannten "Sammlung Bösenrode" in der Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen (SUB) überliefert ist.
Die Besetzung dieser Passio Salvatoris nostri Jesu Christi secundum Evangelistam Mattheum mit Solisten, Chor-Soliloquenten, vierstimmigem Chor sowie fünfstimmigem Streichensemble und Basso Continuo unterscheidet sich zwar erheblich von den späteren monumentalen Passionen J.S. Bachs, in ihrer musikalischen Anlage mit Chören, Chorälen, Rezitativen und kommentierenden Arien kann Kielings Passion allerdings durchaus als eng verwandt gelten. Insbesondere das Spannungsverhältnis von vergleichsweise reduzierter Besetzung bei zugleich umfangreicher kompositorischer Anlage macht diese Passion zu einem historisch wie musikalisch ernst zu nehmenden Werk und zu einem hochinteressanten Beitrag im großen Gesamtbild der Musikgeschichte des Mitteldeutschen Raums.
Das Ensemble La Protezione della Musica hat eine CD mit dem Werk eingespielt.
Wir bedanken uns bei den Förderern und Sponsoren, die diese Aufführungen ermöglichen:
Die Edition des Notenmaterials wird von der Susanne und Gerd Litfin Stiftung, Göttingen, gefördert.
Der Verein Mitteldeutsche Barockmusik in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen e.V. (MBM) fördert die Aufführung in Stolberg/Harz.
Der Landschaftsverband Südniedersachsen fördert die Aufführungen in Hardegsen und Göttingen.
Für die Aufführung in Göttingen wird das Göttinger Barockorchester von der Göttinger Kulturstiftung gefördert.
Die Kultur- und Denkmalstiftung des Landkreises Northeim unterstützt die Aufführung in Hardegsen
Die Aufführungen werden jeweils vor Ort unterstützt durch
Die Ev.luth. Kirchengemeinde St. Albani, Göttingen
Die Stadt Hardegsen und die Ev.luth. Kirchengemeinde St.Mauritius, Hardegsen
sowie die Stadt Stolberg/Harz und die Ev.luth. Kirchengemeinde St. Martini, Stolberg/Harz
GFEG-Flyer mit Aufnahmeantrag
Motetten von Johan Agrell 2022
Standen auf dem Programm der Georg-Friedrich-Einicke-Gesellschaft in den letzten Jahren vornehmlich ausschließlich lokal tätige Komponisten aus dem Nordthüringer Raum auf dem Programm, so wird es in diesem Jahr nicht nur überregional, sondern international.
Johann Joachim Agrell wurde 1701 in Schweden geboren. Ab 1723 arbeitete er als Violonist und Cembalist an den hessischen Höfen in Jesberg und Kassel, bevor er ab 1746 fast 20 Jahre bis zu seinem Tod 1765 als Leiter der Ratsmusik in Nürnberg wirkte.
Wie viele Komponisten seiner Zeit war er lange vergessen, doch in jüngerer Zeit wurde seine überlieferte Instrumentalmusik (Sinfonien, Konzerte, Kammermusik und Cembalosonaten) wiederentdeckt und ist inzwischen auch in einigen CD-Einspielungen verfügbar. In allen einschlägigen Lexikonartikeln findet sich aber stets die Bemerkung, dass sich von seiner Vokalmusik nichts erhalten hat.
Tatsächlich finden sich aber in der "Sammlung Bösenrode", der Quellensammlung aus den Thüringer Dörfern Berga und Bösenrode zwischen Harz und Kyffhäuser, die seit 1920 in der SUB Göttingen lagert, neun acapella-Motetten mit der Zuschreibung "di Agrell". Und davon soll im Oktober 2022 eine Auswahl erstmals wieder zu Gehör gebracht werden.
Aktivitäten im Jahr 2018
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